Bahnalltag in Süd-Ost-Niedersachsen: Längst ist dieser Anblick aus dem Jahre 1959 Vergangenheit! Eine 50er, noch mit großen Blechen, passiert am Kilometer 56,2 auf dem Gütergleis den Haltepunkt Broitzem. Der bei Kindern und den damals noch sehr wenigen Eisenbahnfreunden sehr beliebte Fußgängerüberweg ist 1993 durch einen Fußgängertunnel ersetzt worden. Eindrucksvoll war die Übersicht in beide Richtungen. Die Straße führt seit fast 20 Jahren ca. 600 m weiter östlich über eine Brücke, die Broitzem mit der Weststadt verbindet.

Die Inbetriebnahme des dritten Streckengleises (Gütergleis) erfolgte am 28.09.1958. Der Bahnübergang Broitzem wurde 1959 in Betrieb genommen. Deutlich auf dem Bild links von neuen Wärtergebäude zu erkennen: der prov. Wetterschutz für die Kurbelantriebe der Schranken.

Ein Blick von der Fußgängerbrücke Richtung Westen: 44 650 vom Bw Göttingen Vbf wird mit Ihrem Güterzug in kürze den Braunschweiger Rbf erreichen. Rechts am Bildrand die Zuckerfabrik Broitzem, die im Herbst 1959 die letzte Kampagne in Betrieb war. Die Anschlussgleise der Zuckerfabrik waren auf dem Bahnhof Groß Gleidingen, die Anbindung erfolgte per Feldbahn.

Wenig später eilt 50 1740 mit einem kurzen Güterzug Richtung Westen, während 44 650 mit ihrem Zug noch in Richtung Rbf unterwegs (rechts im Bild). Mit Inbetriebnahme der südlichen Güterzulaufstrecke Wolfenbüttel bzw. Salzgitter=Drütte - Abzweigstelle Hoheweg - Beddingen - Abzweigstelle Teufelspring - Hilfsabzweigstelle Fuhse ging am 28.09.1958 ein ca. zwei Jahre andauerndes Provisorium in Betrieb, die Hilfabzweigstelle Fuhse. Im Hintergrund schwach zu erkennen sind bereits aufgestellten, aber noch ausgekreutzten Lichtsignale.

Andreas Stüber, letzte Änderung am 30.01.2005